Der Schmerz
Der Wind weht über dem Nebel. Sie trägt ihr Kind, ihr totes Kind im Arm. Die Traurigkeit ist fassungslos, unendlich der Schmerz. Sie kann es nicht begreifen, was ist geschehen? Warum gerade mir? Das tut so weh. War doch die Freude so riesengroß, als der Arzt ihr sagte “Meinen herzlichen Glückwunsch, sie bekommen ein Baby”. Freudentränen liefen über das Gesicht. Sie streicht mit den Händen sanft über den Bauch. Das ist natürlich unsinnig, zu glauben schon etwas zu spüren. Es ist ja noch viel zu früh.
Die Schwangerschaft verlief nicht immer schön. Die Übelkeit am Morgen, die ziehenden Schmerzen im Unterbauch. Am schlimmsten die Achterbahn der Gefühle: von freudig lachend über ein Blümchen im Garten hin zu zu Tode betrübt über einen Fleck auf der Lieblingsbluse. Alles in allem jedoch eine gute Zeit.
Der Tag der Entbindung naht, es ist alles für den neuen Erdenbürger vorbereitet. Eine Wiege weich gepolstert, ein Schaukelstuhl zum Stillen und herzallerliebste Babystrampler warten auf das Baby. Das Baby wird geboren unter lautem Schmerzgeschrei, gesund und kräftig mit zwei Ärmchen und Beinchen. Die Eltern sind überglücklich und zufrieden. Nach drei Tage in der Klinik gehen Mutter und Kind nach Hause. Die ersten Nächte sind schwer, keiner kann schlafen. Das Baby nicht und auch die Eltern.
Dann eines Nachts, oh seltsame Stille, es schläft. Die erschöpften Eltern fallen in einen tiefen, schweren Schlaf. Am Morgen ist die Mutter schwer verwundert, kein Klaggesang des hungrigen Kindes, kein Brabbeln oder Lachen, was ist da los?
Der Schreck, der Schmerz, kein Schrei kann entrinnen: Das Baby liegt leblos und blau in der Wiege. Der plötzliche Kindstot hat es genommen. Der Schmerz nimmt jede Farbe aus dem Leben. Alles ist grau und schwer. Kein Glück mehr, keine Freude und kein Lachen, nur noch Trauer und Schmerz. Schluchzen, Weinen, Tränen, die Musik hörte man von weitem, wenn man an dem Haus vorbeikam.
Die Impulswerkstatt September – Oktober 2022
Einladung zur Impulswerkstatt von Myriades Blog. Bei diesem Projekt darf gedichtet, getextet, gemalt und gebastelt werden. Den Grundtenor legen zwei Rahmen und eines von vier Bildern fest.
Ich habe bereits folgende Beiträge veröffentlicht:
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Der plötzliche Kindstot
Ein trauriges Phänomen, dass bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Für betroffene eltern grausam und schwer zu verarbeiten.
Auszug von der Webseite Kindernotfall-bonn.de:
Der Plötzlicher Kindstod (syn.: Plötzlicher Säuglingstod, Sudden Infant Death Syndrome, SIDS) ist der plötzliche und unerwartete Tod eines zuvor normalen und gesund erscheinenden Säuglings, ohne dass ein eindeutiger medizinischer Grund gefunden wird. Eine eindeutige Erklärung für den plötzlichen Säuglingstod gibt es bisher nicht. Man geht von einer multifaktoriellen Genese aus. In zahlreichen Studien konnten die Risikofaktoren für den Plötzlichen Kindstod ermittelt werden, aus denen sich die Empfehlungen zum sicheren Schlaf ableiten.
Im Jahr 2020 starben in Deutschland 84 Kinder am Plötzlichen Kindstod (zum Vergleich: im Jahr 2020 wurden 773.144 Kinder geboren). Vor 30 Jahren starben noch über 1000 Kinder pro Jahr am Plötzlichen Kindstod.
Der deutliche Rückgang der Todesfälle geht auf die konsequente Aufklärung von Eltern und Betreuungspersonen über die Risikofaktoren zurück. Durch einfache präventive Maßnahmen konnten hunderte Kinderleben gerettet werden!
Was sind die Risikofaktoren?
Als mögliche Faktoren kommen speziell folgende Punkte in Betracht:
Atemstörungen
Enzymmangel
Enteroviren
Lebensumstände- Rauchen in der Umgebung, Stress
Genetische Veranlagungen
Frühgeburt
Untergewicht
Rauchende Mutter
Baby wird nicht gestillt
Schlafen in Bauchlage
Mutter unter 20 Jahren
Jungs sind mehr betroffen wie Mädchen
Fazit:
Ein trauriges Thema, das es leider immer noch gibt. Aber die Zahl der betroffenen Babys ist stark zurückgegangen. In den 1950er-Jahren waren es noch tausende von Babys, die daran verstarben. Aufklärung und Präventionen, ein verändertes Gesundheitsbewusstsein haben zu der deutlichen Verbesserung geführt.
Wirklich ein sehr trauriges Thema, das du da umfassend behandelt hast. Es passt ja auch gut zu dem Bild. Plötzlicher Kindstod oder tot geborenes Kind gehören sicher zu den schlimmsten Dingen, die einem passieren können. Es ist ja auch nicht so, dass in der Impulswerkstatt nur Fröhliches behandelt werden soll. Vielen Dank für den Beitrag!
Liebe Myriade, danke auch. Ich habe dieses Bild deshalb auch als letztes genommen, da es von Anfang an für mich ein trauriges Thema hervorrief.