Rosmarin wird auch Brautkraut oder Weihrauchkraut genannt. Das hat damit zu tun, dass es in einigen Regionen Brauchtum war, den Brautkranz aus Rosmarinzweigen zu binden. Ein weiterer Brauch war es, sein Haus auszuräuchern, um böse Geister und Krankheiten zu vertreiben. Dazu wurden Kräuterbüschel angezündet, sodass sie glimmen. Und damit wurde die Kammer ausgenebelt – geräuchert.
Der Rosmarin ist ein strauchartiges Gewächs aus dem Mittelmeerraum und hat nadelartige Blätter. Bei uns muss er deswegen im Winter vor Frost geschützt werden. Er bevorzugt einen sonnigen Platz mit durchlässigem Boden. Er blüht mit zarten blauen Blüten und lockt damit die Bienen an. Der Strauch ist immergrün und wird schon sehr lange angebaut.
Das Heilkraut ist stark aromatisch und wärmend, leicht bitter. Streichst du mit der Hand über einen Rosmarinzweig, duftet sie sofort danach. Die Aromaöle sind sofort flüchtig. Das Kraut wird zum Kochen, zu medizinischen und zu kosmetischen Zwecken verwendet.
Verwendung in der Küche
Gerade die mediterrane Küche verwendet gerne Rosmarin. Häufig in Mischungen mit Thymian, Oregano und Basilikum. Die berühmteste Kräutermischung sind die Kräuter der Provence. Sie besteht aus folgenden Kräutern:
- Thymian
- Rosmarin
- Lavendel
- Majoran/Oregano
- Bohnenkraut
- Lorbeer
Da das Kraut sehr kräftig im Geschmack ist, wird er sparsam eingesetzt. In der italienischen Küche gibt man ihn an in Olivenöl gebratenes Gemüse. In Deutschland wird er gerne an Kartoffeln gegeben. Die Franzosen und Briten verfeinern damit gerne Fleisch- und Fischgerichte. Selbstgemachtes Rosmarinöl ist ideal für Fleisch und Fisch. Beim Grillen träufelst du ein paar Tropfen über das Grillgut. Es lässt sich ganz einfach herstellen: Du nimmst hochwertiges Olivenöl, gibst 1-2 Zweige Rosmarin hinein. Mit ein paar Knoblauchzehen, Chilischoten oder weiteren Kräutern stellst du deine individuelle Mischung her.
Auch die Blüten des Rosmarinstrauches sind essbar. Kandiert passen sie besonders gut zu Desserts.
Das mediterrane Kraut passt gut zu folgenden Lebensmitteln:
Aprikosen, Auberginen, Eiern, Fisch, Fleisch, Geflügel, Wild, Lamm, Kartoffeln, Kohl, Linsen, Orangen, Tomaten, Zwiebeln, Pilzen, Kürbis, Pastinaken
Gut kombinieren kannst du das Kraut mit folgenden Kräutern und Gewürzen: Bohnenkraut, Knoblauch, Lavendel, Liebstöckel, Lorbeer, Minze, Oregano, Petersilie, Salbei, Schnittlauch, Thymian
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Rosmarin in der Medizin
Nach den neuesten Studien ist das Kraut gut für den Geist und wird deshalb das Gedächtniskraut von den Wissenschaftlern genannt. Bereits im alten Griechenland war man sich um die belebende Wirkung bewusst. Studierende trugen deshalb bei Tests einen Kranz aus dem beliebten Kraut. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass das aromatische Öl die Gedächtnisleistung und Konzentration fördert. In weiteren Studien wurde Rosmarinpulver in Tomatensaft verabreicht und bestätigte das vorherige Ergebnis. Man tut sich also Gutes für seine Gedächtnisleistung, wenn man mit Rosmarin würzt.
Als Tee getrunken hilft der Rosmarin bei Verdauungsproblemen, wirkt entblähend und verdauungsanregend. Dazu kannst du frischen, aber auch getrockneten Rosmarin benutzen. 2-4 g Rosmarin auf einen viertel Liter Wasser, zugedeckt acht bis zehn Minuten ziehen lassen. Wegen des leicht bitteren Geschmackes, empfiehlt sich Honig zum süßen zu verwenden.
Das Heilkraut als Badezusatz regt die Durchblutung an. Bei Müdigkeit und Erschöpfung wirkt er ermunternd. Vorsicht: darum nicht abends ein Rosmarinbad. Der Schlaf könnte dadurch gestört sein. Die aromatischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe des Krautes wirken…..
- antiseptisch
- antibakteriell
- antidepressiv
- verdauungsfördernd
- harntreibend
- kreislaufanregend
- entzündungshemmend
Das Heilkraut bringt Licht ins Dunkel, er wirkt stimmungsaufhellend und hilft so bei Depressionen und Ängsten. Bei Gelenkbeschwerden und rheumatischen Erkrankung hilft er, Entzündungen zu hemmen und so für mehr Mobilität zu sorgen. Gegen Schuppenflechte und Juckreiz hilft ein Haarwasser mit der Heilpflanze. Ein Kopfhautmassage mit dem aromatischen Öl ist ebenfalls sehr zu empfehlen. Die Schuppenbildung verringert sich, der Juckreiz lässt nach und eventueller Haarausfall reduziert sich.
Gut zu wissen: in botanischen Gärten erfährst du mehr über das Wunderkraut. Besuche doch mal den Botanischen Garten in Erlangen
Rosmarin im Garten
Das holzige Kraut ist ein Bienenfreund. Aufgrund des aromatischen Öles werden die Insekten magisch angezogen. Das Gartenkraut ist anspruchslos und pflegeleicht. Mit einem sonnigen Standort und einem durchlässigen Boden wächst er prima an. Im Frühjahr einmal beschneiden, dann wächst er kompakt und kann bis zu einem zwei Meter hohen Strauch heranwachsen. Vermehren lässt er sich ganz einfach mit Stecklingen. Du schneidest circa zehn Zentimeter lange Stängel ab und stellst diese ein paar Tage in ein Wasserglas, bis sich Wurzeln gebildet haben. Dann kannst du den Steckling einpflanzen. Das Kraut wächst gut in Blumentöpfen, noch besser aber im Gartenbeet. Ideale Nachbarn sind weitere Kräuter wie Bohnenkraut oder Salbei.
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Was hältst du von Rosmarin? Benutzt du das Würz- und Heilkraut auch in deiner Küche?