Es sind die Worte, die gestorben sind. Vergangene Generationen nutzen sie, aber jetzt sind sie durch andere, modernere Wörter ersetzt. Dabei sind viele dieser alten Wörter von einem besonderen Charme. Und ihre Herkunft oder Bedeutung oftmals belustigend, auf jeden Fall interessant. Die vergessenen Worte gehören zum Deutschen Sprachschatz und sollten eigentlich nicht vergessen werden.
Vergessene Worte: Das Meyersche Konverationslexikon
Es diente einst als Nachschlagewerk für die Konversation zu Staats- und Gelehrtentehemen in geselligen Kreisen. Das erste Buch, der Ur-Meyer, wurde 1840 herausgegeben und diente den gehobenen Ständen. Bis 1843 wuchs ds Lexikon auf 21 Bände an und sollte für ein breites Publikum dienen. . Schnell wurde daraus eine Wissensdatenbank. Es wuchs in jahrzehntelanger Arbeit zu einem mächtigen Werk. Es ist eine Enzyklopädie der Deutschen Sprache geworden, die im 19. und 20. Jahrhundert von dem Bibliografischen Institut herausgegeben wurde. Ihr Gründer war Joseph Meyer nachdem das Werk benannt wurde.
Das Bibliografische Institut mit Sitz in Berlin war ein Teil des Cornelsen Verlages. Heute ist das Meyersche Konversationslexikon, zuletzt Meyersches Enzyklopädisches Lexikon genannt, Sprachschatz archaischer Sprache, der vergessenen Worte. Es wurde 1986 vom Brockhaus abgelöst. Die beiden Verlage fusionierten 1986 zum Bibliografischen Institut F. A. Brockhaus.
Gut zu wissen: Archaische Sprache bedeutet Wörter sind nicht mehr modern. Der Sprachgebrauch hat abgenommen, das Wort wird als altmodisch empfunden. Archaisch bedeutet überholt, veraltet, zu einer anderen Epoche gehörend.
Vergessene Worte: Substantive
Scherflein: kleiner Geldbetrag, minderwertige, dünne Münze im Mittelalter, sein Scherflein beitragen= Beitrag leisten
Dünkel: Einbildung, Hochmut, Standesdünkel= sich abgrenzen auf grund der Herkunft, dünken = sich abgrenzen
Mummenschanz: Maskerade, Kostümierung, sich verkleiden, vermummen, maskieren
Humbug: Unsinn, unsinnige Sache, törichte Handlung, Schwindel, Quatsch
Ich muss da sofort an den Weihnachtsfilm von Charles Dickens Roman “A Christmas Carroll” , die Weihnachtsgeschichte, denken. Abenizer Scrugge rief immer ‘”Humbug”, wenn es um Weihnachten ging. Der alte Eigenbrötler hielt nichts von Weihnachten und feiern. Die Weihnachtsgeister statten ihm einen Besuch ab, sodass er am Ende Weihnachten und die Menschen liebt, schön kitschig, aber liebenswert.
Duckmäuser: Eine Person, die stets dem Mainstream folgt, keine eigene Meinung vertritt, klein beigibt, Mitläufer
Hundsfott: niederes Schimpfwort, nichtswürdiger, feiger Mensch, garstiger Kerl, Schurke, Feigling, hinterhältiger Mensch, niederträchtiger Mensch, verwahrloster Jugendlicher
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Vergessene Worte: Verben und Adjektive
Vergackeiern: jemanden veralbern, foppen, an der Nase herumführen, veräppeln, verarschen, austricksen
Liebäugeln: Etwas gerne haben wollen, einen Gedanken an etwas verschwenden
Hären: aus Haar bestehend, aus Flachs hergestellt, ein Haarseil ziehen, haaren, mausern
Ausbaldowern: auskundschaften, erkunden, ausklügeln, ausbrüten, aushecken
Garstig: gemein, böse, bekannt aus den Märchen: ..die garstige Königin…, es bedeutet auch sich schmutzig machen, besuddeln, häßlich, unfreundlich, unangenehm, schlimm, ungezogen, unschön, unvorteilhaft
Hudeln: schlampig arbeiten, keine Sorgfalt walten lassen, nachlässig, langsam sein, langsam arbeiten, trödeln, flüchtig, oberflächlich arbeiten
Lamentieren: jammern, wehklagen, weinen, wegen Anstrengung stöhnen, schluchzen, tränenreich weinen
Vergessene Worte: Deutsches Wörterbuch der Gebrüder Grimm
Den meisten sind die Brüder als Geschichtenerzähler und Märchensammler bekannt. Dabei ist ihnen das Deutsche Wörterbuch zu verdanken. Wörter, Begriffe und Bedeutungen seit dem 16. Jahrhundert wurden in 32 Bänden veröffentlicht. Es wird auch “der Grimm” genannt, weil es die beiden Brüder Wilhelm und Jakob verfassten. Der 33. Band wurde 1971 veröffentlicht und enthält die Quellen.
Die beiden Philologen( Sprachwissenschaftler) wollten ein sprachwissenschaftliches Werk erschaffen, um Klarheit in die Deutsche Sprache zu bringen. Im Jahre 1838 nahmen sie ihre Arbeit auf. Mit 80 Mitarbeitern sammelten sie über 600 000 Belege. 1852 erschien der erste Band. Die Brüder dachten in zehn Jahren würden sie die gewaltige Arbeit schaffen. Aber leider erlebten sie nur einen kleinen Teil. Sie bearbeiteten die Buchstaben A bis F und verstarben während der Arbeit, einer 1859 und deer andere 1863. Nachfolgende Sprachwissenschaftler übernahmen die Arbeit. Die Uni Göttingen wurde Zentralsammelstelle für Belege. Die Preußische Akademie für Wissenschaften übernahm die Weiterentwicklung. Bis 1961 wurde der Grimm gepflegt.
1984 wurde die erste Taschenbuchausgabe veröffentlicht. Beim DTV gibt es die 33 Bände im Taschenbuchformat. Eine Onlineausgabe “der digitale Grimm” stellt die Uni Trier zur Verfügung.
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