Das Modalverb ist ein Verb, dass zum Ausdruck einer Modalität dient. Die Modalität ist im Sinne von Notwendigkeit oder Möglichkeit zu verstehen. Im Deutschen gibt es sechs Modalverben:
- müssen
- wollen
- können
- sollen
- dürfen
- mögen
Die Notwendigkeit wird mit den Verben müssen, sollen und wollen ausgedrückt. Die Möglichkeit ist mit den Modalverben können, dürfen und mögen ausdrückbar. Es existiert auch der Begriff modales Hilfsverb im Deutschen. Neben den sechs eindeutigen Modalverben gibt es Gebrauchsvarianten, die als Modalverben fungieren. Dazu zählt unter anderem das Wort brauchen in Zusammenhang mit nicht müssen.
Beispiel: Er braucht keine Hausaufgaben zu machen. Er muss nicht Hausaufgaben machen
Oft verkannt werden die Wörter mag und kann. Sie sind Formen der Modalverben mögen und können. Einige Modalverben verhalten sich wie Vollverben. Das sind unter anderem wollen und mögen.
Beispiel: Sie wollen die Diskussion beenden. Ich möchte mir die Haare waschen.
Modalverben gibt es auch in anderen Sprachen. Im Deutschen gibt es die Besonderheit mehre Modalverben in einem Satz zu benutzen.
Beispiel: Ich möchte dich küssen dürfen.
Der Lesbarkeitsindex
Darunter verstehen die Sprachwissenschaftler eine Formel für die Verständlichkeit eines Textes. Es gibt verschiedene Verfahren oder Modelle, um diesen zu bestimmen. Der Flesch-Index, ursprünglich Flesh-Reading-Ease für das Englische entwickelt, lässt sich heute auf andere Sprachen übertragen. Der Flesh-Wert berechnet sich aus der durchschnittlichen Satzlänge und der durchschnittlichen Silbenanzahl der Wörter. Je höher der Wert, desto leichter verständlich ist der Text. Gut lesbare Texte haben einen Felsh-Wert von 60 bis 70. Der Erfinder wr Rudolf Flesch. Toni Amstad übertrug die Formel auf das Deutsche. Laut Amstad gilt folgende Klassifizierung:
FLESHINDEX | LESBARKEIT | VERSTÄNDLICH FÜR…. |
0 bis 30 | sehr schwer | Akademiker |
30 bis 50 | schwer | |
50 bis 60 | mittelschwer | |
60 bis 70 | mittel | Schüler 13 bis 15 Jahre |
70 bis 80 | mittelleicht | |
80 bis 90 | leicht | |
90 bis 100 | sehr leicht | Schüler 11 Jahre |
Der Text oberhalb der Tabelle hat einen Flesh-Index von 52, er ist also mittelschwer. Der Text setzt ein gewisses Wissen zu dem Thema voraus. Mit dem Flesh-Index passt du deinen Text deiner Zielgruppe an. Er ist somit auch ein wichtiges Kriterium für dein SEO.
Textanalyse
Mit Hilfe von Textanalyse-Tools (kannst) bist du im Stande sie in deinem Text aufspüren. Besonders hilfreich sind die Tools Wortliga und Language-Tool. Modalwörter verwässern eine Aussage und sind wie Füllwörter überflüssig. Sie verschlechtern zudem die Lesbarkeit und führen zu einem schlechten Flesh-Index. In der Umgangssprache werden die Modalverben häufig genutzt. Im schriftlichen Text sind sie jedoch wenig hilfreich. Die Modalverben sollen, müssen, können, dürfen, wollen, mögen sind gut mit Alternativen zu ersetzten*.
Sollen ersetzen durch den Auftrag haben, beauftragt sein,es wird erwartet, es ist geplant, es ist beabsichtigt, es ist vorgesehen, es ist ratsam, es gehört sich, es ist angebracht, es empfiehlt sich, es wäre besser, ich schlage dir vor
Müssen ersetzen durch gezwungen sein, verpflichtet sein, es ist unumgänglich, die Pflicht haben, es ist nötig, es ist geboten, es bleibt nichts anderes übrig
Können ersetzen durch imstande sein, die Fähigkeit haben, vermögen, machbar sein, in der Lage sein, die Begabung haben, die Eignung haben, es gib einen Anlass, die Gelegenheit haben, die Chance haben
Dürfen ersetzen durch es ist gestattet, berechtigt sein, befugt sein, die Erlaubnis haben, es ist zulässig, es ist erlaubt, das Recht haben, das Privileg haben, genehmigt sein, es ist verboten, es ist untersagt, unzulässig sein, es gehört sich nicht
Wollen ersetzen durch die Absicht haben, planen, beabsichtigen, vorhaben, den Plan haben, bereit sein, bestrebt sein, sich etwas vornehmen, entschlossen sein, gewillt sein, die Intention haben
Mögen ersetzen durch den Wunsch haben, Lust haben, sich wünschen, das Bedüfnis haben
*Quelle Zusammenstellung Modalverben von Natalia Schultis, PH Freiburg
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Streichst du Modalverben und der Satzinhalt verändert sich dadurch nicht, war es ein überflüssiges Füllwort. Es war keine Funktion dahinter, sondern nur heiße Luft, Blabla also. Bei einem formalen Text wird erwartet, dass er (kaum) Füllwörter enthält. (Lediglich) in Gesprächen, literarischen Texten und Texten mit Dialogen sind sie angebracht.
Fazit
Es ist gar nicht so einfach die modalverben aufzuspüren, da sie bei uns in der Alltagssprache häufig benutzt werden. doch mit der Zeit bekommst du Übung und hast ein Gespür dafür. Je mehr Texte du auf diese Weise lektorierst, um so sicherer wirst du. Nur Mut!